Weilheim – Das Comeback am namensgebenden Standort ist gelungen: Nach der Wettkampfpause 2024 und dem Versuch davor mit einem neuen Laufformat im Stadion an der Pollinger Straße ist der Weilheimer Aulauf nach zwei Jahren wieder an seinen altbekannten Platz unweit der Ammer zurückgekehrt. Und das kam bei den Lauffreunden an. Schon vier Tage vor dem Rennen vermeldeten die veranstaltenden Leichtathleten des TSV Weilheim, dass alle 550 Startplätze ausgebucht waren. Bei den verschiedenen Läufen gingen schließlich 420 Teilnehmer an den Start.

„Wir sind sehr zufrieden, das war ein erfolgreiches Comeback“, urteilte Andrea Kastner, die neue Abteilungsleiterin der Leichtathleten des TSV Weilheim, nach der 88. Auflage des Traditionswettbewerbs. Über 60 Helfer sorgten in der Au für einen reibungslosen Ablauf. „Ich habe nur strahlende Gesichter gesehen“, berichtete Kastner, die auch viele positive Rückmeldung über die bekanntermaßen familiäre Atmosphäre am Renntag bekam.

Auch ein wenig Selbstkritik

Strahlend präsentierte sich auch die Sonne, die für sommerliche Temperaturen sorgte. „Fürs Laufen fast zu heiß“, war von einigen Teilnehmern danach zu hören, was auch zum einzigen Kritikpunkt führte. „Wir hätten beim Zehn-Kilometerlauf einen Verpflegungsstand mit Wasser aufstellen sollen“, räumte Kastner hinterher selbstkritisch ein. Die längste Distanz beim Aulauf, die am praktisch schattenlosen Ammerdamm gelaufen wurde, erwies sich so als schweißtreibende Angelegenheit.

An der Spitze dominierte ein Läufertrio aus der Region. Der Rottenbucher Peter Vogt (Schönegger Käsealm) gewann erstmals in der Au – nachdem er früher schon mehrmals knapp dran war. „Ich bin gerade in der Vorbereitung auf einen Marathon. Ich hatte mir 37:30 Minuten vorgenommen. Angesichts der Hitze bin ich mit der Zeit aber sehr zufrieden“, urteilte Vogt, der in 38:03 Minuten seinen Teamkollegen Stefan Fichtl aus Hohenfurch (38:17) auf Platz zwei verwies. Der Trainingspartner der beiden, der Peitinger Christian Scholz (SVO Germaringen), belegte in 38:40 Minuten Rang drei. Bei den Frauen gewann eine ehemalige deutsche Marathon-Spitzenläuferin: Die Iffeldorferin Mikki Heiß (LG Telis Finanz Regensburg) ließ der weiblichen Konkurrenz in 41:04 Minuten keine Chance. „Ich bin immer wieder gerne hier in Weilheim“, sagte Heiß nach ihrem Sieg vor Andrea Weber (Lechtaler Naturparklauf/44:51) und Hanna Friemert (47:39). Weber nahm für die Teilnahme die Anreise aus dem Lechtal bei Reutte auf sich, um in der Au an den Start zu gehen. „Die Weilheimer kommen zu uns zum Skifahren, da können wir doch umgekehrt zum Laufen hierherkommen“, sagte Weber gut gelaunt.

Noch einige Kilometer mehr musste Felix Hierold zurücklegen; Für den Läufer vom TuS Framersheim zahlte sich der Trip aus Rheinhessen an die Ammer aber aus: Das 5-Kilometer-Rennen gewann er in 17:52 Minuten vor Benedikt Mergler (Schönegger Käsealm/17:04) und Lokalmatador Marius Walchshöfer (TSV Weilheim Leichtathletik/18:38). „Zusammen mit Benedikt habe ich ein gutes Tempo gefunden, und mit der Zeit für den Saisoneinstieg bin ich zufrieden“, bilanzierte Hierold. „Ein cooles Event hier in Weilheim, da komme ich, wenn es sich ausgeht, gerne wieder.“

Nichts auszusetzen an ihrer Zeit und an der Platzierung hatte auch Julia Rath, die bei den Frauen über die 5 Kilometer gewann. Die junge Penzbergerin, im Jahr 2023 bei der U20-EM Vierte über die 3000 Meter Hürden, ließ der Konkurrenz in 18:57 Minuten keine Chance. „Ich werde jetzt auch mehr Trailläufe machen“, verriet Rath danach, dass man sie vielleicht nicht mehr so oft auf der Laufbahn sehen wird. Platz zwei sicherte sich Sabine Scholz (SVO Germaringen/20:21) vor Nina Kochs (MTP Hersbruck/21:26).

Kinder laufen um den Auweiher

Zwischen den Hauptläufen waren Buben und Mädchen auf kürzeren Distanzen über 350 und 800 Meter rund um den Auweiher im Einsatz. Zum Abschluss lieferten sich 17 Jugend- und drei Erwachsenstaffeln heiße Duelle über 4 x 800 Meter. Bei den Älteren gewannen die „Dachsbaububen“, bestehend aus den vier jungen Handballern Vincent Palmer, Anthony Lack, Noah Hölzl und Samuel Hagenauer, in 11:29 Minuten. Bei den Kindern sicherte sich die U16/U18-Mixed-Staffel der TSV-Leichtathleten (Milana Jochim, Nico Kern, Julia Kastner, Felix Kastner) in 12:31 Minuten den Sieg.
ROLAND HALMEL

(Weilheimer Tagblatt, 03 Mai 2025)