Archiv 1881 - 1890
Mit der Reaktivierung nach den Jahren im Untergrund ging es mit dem Turnverein schnell, stetig und in vielerlei Hinsicht bergauf. Es wurden Turnkurse, Waldfeste, Tanzfeste, Faschingsveranstaltungen (siehe Foto der Insulanergruppe vom Turnerball 1883) abgehalten. Die Zeitung war voll von entsprechenden Ankündigungen und lobenden Berichten.
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Die Mitgliederzahl wuchs ständig und die neuen Mitglieder konnten sich geschmackvoller "Aufnahmekarten" erfreuen.
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Der Verein, der bereits 1863 gebührend des deutschen Einigungsfestes auf dem Schlachtfeld bei Leipzig 50 Jahre davor gedacht hatte, besuchte im Laufe der nächsten Jahre viele Turnfeste befreundeter Vereine, so zum Beispiel 1881 in Traunstein. Er beschickte im Juni desselben Jahres das 5. Deutsche Turnfest in Frankfurt und durfte im August 1884 selbst das Oberbayerische Bezirksfest in seinen Mauern durchführen. Das Weilheimer Tagblatt kündigte das Oberbayerische Bezirksturnen in entsprechender Aufmachung an und lobte anschließend die Veranstaltung in überschwenglichen Worten. 26 Vereine mit 23 Fahnen und weit über 400 Turner nahmen teil, der Festzug bewegte sich durch die Obere Stadt und die Münchner Straße zum fahnengeschmückten Turnplatz an der Ammer mit der neu erbauten Turnhalle.
Der oberbayerische Bezirksturnverband hatte in seiner Ausschußsitzung vom 26. September 1883 die Vergabe des Bezirksturnfestes nach Weilheim davon abhängig gemacht, daß dort eine für solche Feste entsprechende Turnhalle gebaut werde. Bereits am 16. Oktober 1883 konnte festgestellt werden, "daß es der unermüdlichen Befürwortung des Herrn Bürgermeisters Oswald Weinhart, Ehrenmitglied des Vereins, zu verdanken sei, daß die Erbauung einer Turnhalle genehmigt und schon heute der Plan einer Turnhalle vorgelegt worden sei, was allgemeine Freude hervorrief, zumal Herr Bürgermeister bekundete, daß hochlöblicher Stadtmagistrat sämtliche Kosten zu tragen übernimmt." So entstand Weilheims erste Turnhalle am Max-Joseph-Platz, die bei Sportlern und Zuschauern helle Begeisterung hervorrief und bis nach dem 1. Weltkrieg allein unserem Verein diente.
Quelle :
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