Weilheim – Koordinieren, koordinieren, koordinieren: Das ist aktuell beim TSV Weilheim angesagt. Konkret geht’s darum zu schauen, in welche Halle die insgesamt rund 4800 TSV-Sportler wann können. Und das ist gar nicht mal so einfach. Besonders knifflig ist die Lage bei den etwa 400 Basketballern: Die haben bis zu deren Abriss in der alten Weilheimer Gymnasiumshalle gesportelt. Doch bekanntlich gibt es während des Baus der neuen Gymnasiumshalle keine Ersatzhalle, weshalb die Basketballer regelmäßig ihren Trainingsort wechseln müssen.

Eigene Stelle für Hallenlogistik

„Wir haben mittlerweile eine spezielle Software und eine eigene Stelle für die Hallenlogistik“, berichtet der TSV-Vorsitzende Björn Bartnik im Gespräch mit der Heimatzeitung. Klar ist: So wie jetzt kann es auf Dauer nicht weitergehen. „Wir haben zu wenig Hallenkapazitäten für unseren Kindersport, für unsere Jugendabteilungen, für das wichtige Ü-50-Sportangebot im Fitness- und Gesundheitsbereich und für Reha Kurse“, so Bartnik.

„Zudem sind wir in allen Hallen, die wir aktuell nutzen, Gäste“, so Bartnik. Die Hallen gehören entweder dem Landkreis oder der Stadt. „Hier haben die Schulen Vorrang“, sagt der TSV-Vorsitzende und rechnet vor, dass sich die Sportzeiten für Schüler durch den Anspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 sogar noch erhöhen würden.

Hinzu kommt: „Die Hallen sind alle nicht gerade jung“, so Bartnik. Insbesondere bei der Jahnhalle und dem Schwimmbad – beides Anfang der 70er Jahre erbaut – kann man auf einen umfassenden Sanierungsbedarf fast schon warten. Problem: „Die öffentlichen Haushalte lassen auf absehbare Zeit Neubauten oder Sanierungen nicht zu“, sagt der TSV-Vorsitzende.

Vor einiger Zeit haben sich die Weilheimer Sportler deshalb dazu entschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Mit einer Spendenaktion wollen sie Geld für eine neue, TSV-eigene Sporthalle sammeln (wir berichteten). Das große Highlight der Spendenaktion wird eine Gala am 11. Juli sein.

Traumhalle steht in Freiburg

Die Traumhalle der Weilheimer Sportler steht in Freiburg und heißt „Act-Now-Halle“. Björn Bartnik hat sie vor Kurzem persönlich begutachtet und für mehr als gut befunden. „Packen Sie sie ein, ich nehme sie gleich mit“, hat Bartnik zu den Freiburger Sportlern gesagt.

Aber da legten die Breisgauer ihr Veto ein. Kein Wunder, so hat die 45 auf 30 Meter große Dreifachhalle mit Gymnastikräumen, Cateringbereich, einer Zuschauertribüne mit 800 Plätzen sowie einem Besprechungs- und Seminarbereich doch rund acht Millionen Euro gekostet.

Sollte der Bau einer solchen Halle den Weilheimer Sportlern finanziell ebenfalls möglich sein, wäre das für sie natürlich ein Traum. Das Wichtigste ist aber, dass die neue Halle groß genug ist – Innenmaße von mindestens 40 auf 20 Metern nennt Bartnik. Außerdem sollte die Halle geteilt beziehungsweise gedrittelt werden können – „damit bis zu drei Gruppen oder auch Schulklassen parallel trainieren können“, so der TSV-Vorsitzende.

Gerne würden die Sportler in der Halle auch das TSV-Fitnessstudio, das aktuell im Sportzentrum an der Pollinger Straße beheimatet ist, unterbringen. Im Sportzentrum wäre dann Platz für einen Sport-Hort, Reha-Kurse oder Gesundheitsangebote.

Ein Platz für die neue Sporthalle sei dem TSV von der Stadt Weilheim bereits „in Aussicht gestellt“ worden – wo genau dieser Platz ist, wollte Björn Bartnik auf Nachfrage der Heimatzeitung aber noch nicht verraten.