Eines der wohl markantesten Ziele in der tänzerischen Laufbahn eines Turnierpaares ist der Aufstieg in die Sonderklasse, der höchsten Leistungsklasse im Amateursport des Deutschen Tanzsportverbandes. Die letzten dafür noch fehlenden Punkte holte sich das Weilheimer Tanzpaar Willi und Pauline Tischer am 12.08.2014 bei den German Open Championships in Stuttgart.

Traditionell trifft sich die Tanzsportwelt Mitte August in Stuttgart zu den GOC, den German Open Championships, wo sich 5000 Paare, von Kindern bis zu den Senioren, in den höchsten Leistungsklassen, der A- und S-Klasse, in fast 40 Einzelturnieren messen. Auf dem für die 55 -65jährigen Standardtänzer ausgerichteten Turnier der World Dance Sport Federation, kurz „WDSF Open Senior III Standard“, starteten 207 Paare, darunter rund die Hälfte ausländische, sowie auch die führenden Paare der Weltrangliste. Willi und Pauline Tischer konnten 50 Paare hinter sich lassen und erhielten die Maximalzahl von 20 Aufstiegspunkten, mehr als die noch fehlenden 8 auf die insgesamt 250 benötigten Punkte. Da die zweite Aufstiegshürde, nämlich zehn erste bis dritte Plätze in den A-Klassenturnieren längst überwunden war, war der Aufstieg von der A- in die S-Klasse besiegelt.

Das erste Turnier im Leistungsport der Sektion Standard tanzte das Paar 2006. Es gelang ein dritter Platz auf den Landesmeisterschaften der Senioren II in der D-Klasse und im selben Jahr Gewinn der Landesmeisterschaft der C-Klasse bei den Senioren III, Aufstieg in die B-Klasse und dort ein Vizemeistertitel, der auch 2007 gelang. Nach fast einem Jahr Tanzpause aus gesundheitlichen Gründen gelang 2009 der perfekte Wiedereinstieg mit dem Gewinn der Landesmeisterschaften der Senioren III in der B-Klasse, verbunden mit dem Aufstieg in die A-Klasse, in der 2012 alle Platzierungen geschafft waren. Die letzten fehlenden Aufstiegspunkte wurden auf der GOC in Stuttgart 2014 ertanzt. Mit diesem Turnier waren insgesamt 73 Turniere im Leistungssport getanzt, innerhalb derer in 39 Turnieren Treppchenplätze erreicht werden konnten.

Rückblickend war der Aufstieg immer begleitet von einer Leidenschaft für den Tanzsport, mit Durchhaltevermögen und konsequentem Training, vor allem dann, wenn die Erfolge spärlicher waren. Darüber hinaus waren es insbesondere die Trainer der Tanzsportabteilung, die den Weg gewiesen hatten. Allen voran, der leider viel zu jung gestorbene Wolfgang Hauser, der die ersten Tanzschritte vermittelt und für die Teilnahme an der Freizeitsportformation, den „Lumbago Show Dancers“ begeistert hatte. Von Juris und Biruta Baumanis, Charly Klöpfer, Oliver und Tanja Geulen und Peter Schramm kamen die Unterweisungen, wie man erfolgreich in Turnieren bestehen kann. Darüber hinaus waren und sind auch das stimmige Umfeld in der Tanzsportabteilung und deren Einbettung in den TSV 1847 e.V. eine wichtige Rahmenbedingung und Voraussetzung, um den Turniersport überhaupt und erfolgreich betreiben zu können.